Initiatoren, Multiplikatoren
In der Akquisitionsphase baut ein Initiator das Netzwerk auf und sucht hierfür die passenden Teilnehmer. Meist kümmert er sich auch um einen geeigneten Moderator und energietechnischen Berater. Die Phase beginnt mit der Absicht des Initiators, ein Netzwerk aufzubauen und endet mit der Auftaktveranstaltung des Netzwerks.
Die Institution des Initiators sollte ein hohes Vertrauen seitens der Betriebe genießen (z.B. eine Wirtschaftsplattform, ein Wirtschaftsförderer oder Oberbürgermeister einer Stadt bzw. der Landrat eines Landkreises; eine IHK oder ein Energieversorgungsunternehmen), was für seinen Akquisitionserfolg häufig entscheidender ist als das eigentliche Angebot. Die Betriebe vertrauen darauf, dass der Initiator die Sinnhaftigkeit des Vorgehens erkannt hat und hierauf basierend die Teilnahme empfiehlt. Häufig ist der Initiator eines Energieeffizienz-Netzwerkes auch der Netzwerkträger.
Multiplikatoren der Energieeffizienz-Netzwerke sind Verbände, Kammern, Energie-Agenturen oder ähnliche Institutionen, die das Konzept und die Vorteile der Energieeffizienz-Netzwerke an Betriebe, Gebietskörperschaften, potentielle Initiatoren und Netzwerkträger kommunizieren. Diese Aufgabe als Multiplikator haben aufgrund der Initiative „500 Energieeffizienz-Netzwerke bis 2020" der Bundesregierung und der deutschen Wirtschaft insbesondere:
- die Dachverbände wie z.B. der BDI für die Landes-Industrieverbände; der DIHK für die 82 IHKs in Deutschland, der Zentralverband des Deutschen Handwerks für seine 7 Umweltzentren und die regionalen Handwerks-Kammern;
- bundesweite Branchen-Verbände wie z.B. der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) oder der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) für die Energieversorgungsunternehmen, die mit den Energieeffizienz-Netzwerken ein neues Geschäftsfeld eröffnen könnten oder in ihren Jahresgesprächen mit ihren Industriekunden auf die Energieeffizienz-Netzwerke als Hilfe zur Energiekosten-Senkung hinweisen könnten.
- Ähnliches gilt für bundesweite Verbände wie z.B. die VIK (Vereinigung industrielle Energie- und Kraftwirtschaft) und den VEA (Bundesverband der Energieabnehmer, der auch als Initiator und Netzwerkträger auftritt). Der VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau)oder der ZVEI (Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronik-Industrie) als zwei Verbände der Investitionsgüterhersteller sind ebenfalls Multiplikatoren, deren Mitglieder durch verstärkte Investitionen in Energieeffizienz auch von den Aktivitäten der Energieeffizienz-Netzwerke profitieren.
Gewiss haben auch Landesregierungen eine Multiplikatoren-Rolle, die dann besondere Aufmerksamkeit findet, wenn Energieeffizienz-Netzwerke in irgendeiner Form gefördert werden (vgl. Förderung auf Landesebene).